Facebook Twitter Google +

Die 17 größten Diätlügen

1) Light-Produkte lassen ihre Kilos einfach verschwinden.

Falsch: Der Körper lässt sich nur kurz austricksen, ob beim Fett oder bei den sogenannten leeren Kohlehydraten. Niedriger Fettgehalt muss durch Zucker ersetzt werden oder lässt Sie hungrig zurück. Von der fettarmen Butter, die mehr emulgiertes Wasser enthält, nehmen Sie wegen des geringeren Geschmacks mehr und bezahlen dafür auch noch mehr. Zuckerersatzstoffe wecken im Körper Heißhunger nach Süßem. Bei Ernährung ohne Zucker verwandelt der Körper sogar Eiweiß aus den Muskeln in den für die Muskelprozesse wichtigen körpereigenen Zucker. Woher der Körperzucker ursprünglich stammte, ist dem Muskel egal. Und überschüssiger Zucker, der z. B. aus Fett-Light-Produkten stammt, wird vom Körper in Fett verwandelt. Nur wer sich strikt an die Vergleichsmengen hält, hat Erfolg, aber dafür weniger Genuss. Warum dann nicht einfach gleich weniger vom Original-Produkt zu sich nehmen?

2) Die Atkins-Diät hält dauerhaft schlank.

Halbrichtig: Sie und andere "Fettdiäten" mit niedrigem Anteil an Kohlehydraten wirken zwar in der ersten Zeit. Ganz ohne Kohlehydrate kann der Körper aber nicht auskommen, und ganz ohne Süßes macht die Hungerei keinen Spaß. Die Frage ist also, wie Sie auf Dauer mit der niedrigen Kohlenhydratzufuhr pro Tag umgehen.

3) Man muss die Mahlzeiten nur richtig über den Tag verteilen, um abzunehmen.

Falsch: Dem Körper ist es egal, wann er seine Tages-Ration bekommt. Nur Zufriedenheit und Sättigung werden unterschiedlich wahrgenommen. Weder veränderte Frühstücksgestaltung noch Dinner Cancelling, also das ersatzlose Streichen des Abendessens, lassen für sich Übergewicht verschwinden. Es ist lediglich ratsam am Abend auf Nahrungsmittel zu verzichten, die zur vermehrten Ausschüttung der Hormone Cortisol und Insulin führen. Das bremst die natürliche Fettverbrennung im Schlaf.

4) Drei Mahlzeiten pro Tag sind besser als eine Verteilung über den Tag.

Halbrichtig: Mit der gleichen Argumentation wie unter 3) spielt die Verteilung für die Energiebilanz keine Rolle. Die Verteilung hat nur etwas mit dem eigenen Empfinden zu tun. Wer bei nur drei Mahlzeiten zwischendurch Attacken von Heißhunger bekommt, sollte besser die Hauptmahlzeiten verringern und kleine sättigende Zwischenmahlzeiten einplanen. Je nach Veranlagung und Gewohnheiten kann pauschal auch nicht behauptet werden, dass ein "richtiges" Frühstück Hunger erzeugt oder bekämpft.

5) Trennkost macht schlank.

Falsch: Die Theorie der Trennkost hat sich ohnehin als wissenschaftlich unhaltbar erwiesen, und Kalorien bleiben Kalorien. Allerdings verringern die typischen Abendrezepte der Trennkost die nächtliche Ausschüttung ungünstiger Hormone. Günstig an der Trennkost ist außerdem der allgemeine Gesundheitseffekt, da die Rezeptvorschläge eher kalorienarm und vitaminreich sind.

6) Fett macht dick.

Falsch: Der Überfluss, das Zuviel, macht dick, da sich der Körper das Nahrungsmittelangebot nach seinen Bedürfnissen umbaut. Hierzu zählen neben Fett auch Kohlenhydrate. Aus Kohlehydraten entsteht Blutzucker. Überschüssiger Blutzucker wird in lagerbares Fett verwandelt, egal ob Brot oder Spagetti die Lieferanten waren. Es ist und bleibt die nicht verwertete Menge. Oder haben Sie Pavarotti, der seine Nudeldiät samt seinem Pastakoch auf Tourneen mitnahm, je schlank gesehen?

7) Eiweißreiche Ernährung schädigt die Nieren.

Falsch: Diese Ernährungsmärchen ist mittlerweile durch eine Reihe von Studien widerlegt worden: Weder die vorgeschädigte noch die gesunde Niere werden durch eine hohe Eiweißzufuhr geschädigt. Richtig ist: Milchprodukte, Geflügelfleisch und Eier sättigen gut und liefern die wertvollen essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann.

8) Die Max-Planck-Diät wurde von Wissenschaftlern entwickelt.

Falsch: Diese Blitz-Diät tauchte in den 80ern aus unbekannter Quelle auf. Das angeblich federführende Max-Planck-Institut für Ernährung gibt es überhaupt nicht.

9) Das Wunderobst Ananas verbrennt Fett.

Falsch: Kein Enzym (hier Bromelain), aber auch kein noch so beworbener Fatburner ist bekannt, das bzw. der die Magen-Darm-Schleuse unbeschadet überwindet und auf die Fettverdauung Einfluss nehmen kann. Ananas ist gesund, aber kein Wundermittel.

10) Abführmittel machen schlank.

Hier müssen die Alarmglocken läuten. Abführmittel im Übermaß schädigen auch bei Normalgewichtigen die Darmflora und führen nur zu kleinen Gewichtsabnahmen, aber nicht beim Fett.

11) In der Sauna schwitzt man sich die Pfunde raus.

Falsch, besser gesagt: Humbug: Es scheint zu stimmen, aber nur beim Wasserhaushalt, der hinterher sehr schnell wieder ausgeglichen wird. Das Fett bleibt sogar noch eher, da bei der Hitze der Kalorienumsatz sinkt. Die kurze Abkühlung im Saunagang stimuliert die Fettverbrennung auch nicht hinreichend. Nebenbei: Haben Sie in der Werbung schon viele schlanke Finnen gesehen?

12) Appetitzügler wirken ganz problemlos.

Falsch bis gefährlich: Bei unbekannten und hierzulande nicht zugelassenen Inhaltsstoffen, meist aus den USA oder Asien, stehen hohen Kosten (fast) keine Wirkungen gegenüber. Dafür gibt es die Gefahr der ungesunden Entwässerung und der Darmschädigung.

13) Mit Heilfasten wird man schlank.

Halbrichtig: Als begleitende und medizinisch kontrollierte Maßnahme kann diese "Null-Diät" das Abnehmen beschleunigen. Ohne Zugabe von Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren darf Fasten aber nicht erfolgen. Werden keine essentiellen Aminosäuren zugeführt, greift der Körper die eigenen Muskeln an, egal ob es sich um die Oberschenkelmuskeln handelt oder den Herzmuskel. Leichte körperliche Tätigkeiten und auch mäßiger Sport sind aber möglich. Das einst so beschworene "Entschlacken" gehört aber schon längst auf die Müllhalde der medizinischen Mythen.

14) Sport macht schlank.

Halbrichtig: Sport, insbesondere der sogenannte Breitensport, erhöht zwar den Kalorienbedarf, aber nur erstaunlich wenig. Als zusätzliche Maßnahme beim Abnehmen oder Halten des Gewichts ist Sport jedoch sinnvoll, da teilweise auch Fettmasse in Muskelmasse umgewandelt wird. Aber als alleiniges Mittel hierfür ist Sport eher untauglich.

15) Schlank werden durch kaltes Wasser.

Falsch: Es ist dem Körper fast egal, ob Sie kaltes oder warmes Wasser trinken. Der Kalorienbedarf zum Erwärmen des kalten Wassers ist so gering, dass er beinahe vernachlässigt werden kann. Als Hungerzügler zwischen den Mahlzeiten ist Wasser aber ganz allgemein ein gutes Hilfsmittel.

16) FdH ist ideal zum Abnehmen.

Fast falsch: Grundsätzlich wird durch die Halbierung der Mahlzeiten die einfachste Methode zum Abnehmen nahegelegt. FdH berücksichtigt aber nicht, das auch bei sinkender Kalorienzufuhr der Grundbedarf an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen in etwa gleich bleibt und nicht proportional sinkt. Striktes FdH kann zu gravierenden Mangelerscheinungen führen.

17) Hollywood-Diätpläne sind erwiesenermaßen erfolgreich.

Ja, aber nur beim Jojo-Effekt, wie er uns schon von vielen Schauspielern und Schauspielerinnen vorgeführt worden ist. Bekanntermaßen ist auch Marlon Brando ein gertenschlanker Jüngling geblieben, oder doch nicht?